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Johannes Konstantin Poensgen
Nov. 16, 2023
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Eigentlich sollte es um die europäische Einheit gehen, doch dann geschah etwas, das mich zum Nachdenken brachte, und über das ich schreiben will, bevor es endgültig in der Versenkung verschwindet. Die Bilder des us-panamanischen Juraprofessors im Ruhestand, der zwei Teilnehmer einer Autobahnblockade erschossen hat, sind innerhalb eines Tages verschwunden. Schneller noch, als dies selbst in den Fällen geschieht, in denen ein Verbrechen den Machthabern ungelegen kommt, weil Täter und Opfer den falschen, nicht im Regierungssinne verwertbaren Gruppen angehören.

(Bild erstellt mit Midjourney)

Selbst auf /pol, bei dessen Markenkern vollständiger Respektlosigkeit eine Reihe von Memes zu erwarten gewesen wären, sind sie bei oberflächlicher Prüfung erst mal nicht zu finden. Dafür sind auf der Startseite gerade gleich zwei Stränge, die mit einem Bild von Osama bin Laden beginnen und der ist nun schon etwas länger tot. Sobald sich herausgestellt hatte, daß es sich hier nicht um eine Straßenblockade von Fridays vor Future gehandelt hat, wusste offenbar niemand mehr etwas mit dem Vorfall anzufangen. Das ist bezeichnend.

Panama wird seit Anfang November von Auseinandersetzungen um einen geplanten Vertrag der panamaischen Regierung mit der kanadischen Bergbaugesellschaft First Quantum Minerals zerrissen. Dabei wird unter anderem die Panamericana, die Autobahn, die einmal über den Doppelkontinent, Alaska mit Feuerland verbindet von Protestlern gesperrt. Am dritten November warnte die Reisezeitschrift Explorer bereits, daß die Grundversorgung mit Lebensmitteln und Medizin eingeschränkt sei. Das Auswärtige Amt riet Reisenden auf Fahrten entlang der Panamericana genügend Proviant und Wasser mitzunehmen.

Die wirtschaftlichen Schäden belaufen sich dabei täglich auf um die 70 Millionen US-Dollar, in einem Land dessen Bruttoinlandsprodukt im Jahr gerade einmal 77 Milliarden Dollar beträgt. Ein gutes Tausendstel BIP am Tag. Das läppert sich schnell. Man versteht, warum in dem Land die Nerven blank liegen. Die beiden Erschossenen sind bereits Todesopfer Nummer 2 und 3. Zuvor war ein Protestler bei dem Versuch ums Leben gekommen einen Verkehrsteilnehmer am Umfahren einer Straßensperre zu hindern.

Doch wollen wir die Innenpolitik Panamas beiseite lassen. Die Reaktion in der ersten Welt auf diesen Vorfall war erhellend.

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