Müssen Experten lügen?
Ein Thema, zu dem ich mich nie öffentlich äußere und zu dem ich auch privat keine Meinung habe, ist der Klimawandel. Ich habe schlichtweg einmal beschlossen, daß ich nicht die nötige Zeit investieren werde, um dazu irgendetwas fundiertes sagen zu können. Mag sein, daß mich das dümmer macht, als 95% meiner Mitbürger, aber damit kann ich leben.
Trotz meiner so offensichtlichen intellektuellen Minderwertigkeit, versuche ich mich über den Stand der Naturwissenschaften nach bestem Bemühen auf dem Laufenden zu halten und zu diesen Bemühungen zählt der Konsum des Youtube-Kanals der Physikerin Sabine Hossenfelder. Ein kürzlich dort erschienenes Video, hat mich in dieser Entscheidung bestärkt, auch künftig keine eigene Meinung zum Klimawandel zu haben. Es wirft aber eine generelle Frage über den Umgang der Gesellschaft und der Politik mit wissenschaftlichen Experten auf.
Für diejenigen, welche jetzt nicht die Lektüre unterbrechen, um sich ein Zwanzigminutevideo über den Klimawandel anzuhören, hier die Kurzfassung: Der sogenannte Treibhauseffekt funktioniert nicht so, wie man es den Kindern in der Schule beibringt. Jedermann lernt heute zwangsweise, daß Treibhausgase, wie Kohlenstoffdioxid, die Wärmestrahlung auf der Erde halten, wie die Glaswände in einem Treibhaus. Daher der Name. Treibhäuser funktionieren, weil Glas die Eigenschaft hat, Strahlung im Infrarotbereich, Großteils zu spiegeln, anstatt durchzulassen. Im Schulunterricht lernten wir, (zumindest meine Generation und alle jüngeren) daß Sonnenlicht auf die Erdoberfläche trifft und von dieser reflektiert wird. CO² und andere Treibhausgase halten dann dann einen Teil der infraroten Wärmestrahlung zurück und spiegeln sie wieder auf die Erde. Je mehr Treibhausgase, desto mehr Wärmestrahlung wird in von der Atmosphäre auf die Erdoberfläche zurückgeworfen, anstatt ins Weltall abzustrahlen.
Die Schulbuchvorstellung des Treibhauseffektes:
(https://de.wikipedia.org/wiki/Treibhauseffekt#/media/Datei:Greenhouse-effect-t2.svg)
Dieser Effekt ist nicht klein, falsch berechnet, oder nebensächlich, wie manche Kritiker der Theorie vom menschengemachten Klimawandel behaupten, er existiert schlichtweg gar nicht. Und das behauptet auch kein Klimaforscher, mag er auch vor dem nahenden Weltuntergang warnen.
Was stattdessen passiert ist folgendes: Die Erde strahlt immer genauso viel Energie ab, wie sie aus dem Weltall aufnimmt. Würde sie weniger Energie abstrahlen, als aufnehmen, dann müsste sie sich aufwärmen, würde sie mehr abstrahlen, als aufnehmen, dann müsste sie sich abkühlen. Bis jeweils ein Gleichgewichtspunkt erreicht ist, an dem sie genau soviel Energie aufnimmt, wie sie abstrahlt. Könnte sie tatsächlich dauerhaft mehr Energie aufnehmen, als abstrahlen, müsste sie nach vier Milliarden Jahren Sonneneinstrahlung ein superheißer Plasmaball sein.
Die einzige Frage ist, bei welcher Temperatur die Erde diesen Gleichgewichtspunkt erreicht. Die Wärmestrahlung die tatsächlich von der Erde ins Weltall abgegeben wird, stammt nur zu einem sehr geringen Teil von der Oberfläche, die dortige Infrarotstrahlung wird weitestgehend von den unteren Luftschichten reabsorbiert, sondern aus höheren Atmosphärenschichten. Je nach Frequenz stammt die Infrarotstrahlung welche tatsächlich ins Weltall entkommt, aus verschiedenen Schichten der Atmosphäre. Vergrößerung des Kohlendioxidgehalts in der Atmosphäre, sorgt nun dafür, daß ein größerer Anteil an Infrarotstrahlung aus kälteren Luftschichten stammt, die aufgrund ihrer geringeren Temperatur weniger Energie abgeben können. Weil aber weiterhin dieselbe Sonnenenergie auf die Erde trifft, muß sich die Erde erwärmen, bis wieder dieselbe Energie von den höheren Luftschichten abgegeben wird und ein neues Gleichgewicht entstanden ist. Mit einem Treibhaus hat das nichts zu tun.
Tatsächliche Funktionsweise des „Treibhauseffektes“:
Ich will wie gesagt nicht diskutieren, ob nun tatsächlich die Menschen durch Verbrennung fossiler Kraftstoffe die Erde erwärmen oder nicht. Hossenfelder ist dieser Auffassung und sieht ihr Video als Beitrag der Aufklärung, welches Aktivisten gegen den Klimawandel wichtige Argumente an die Hand gibt, etwa daß die Klimaforschung erfolgreich vorhergesagt hat, daß bei zunehmendem CO² Gehalt der Luft sich zwar die Erdoberfläche erwärmt, die Stratosphäre jedoch abkühlt, weil dort dann mehr CO² Moleküle Energie abstrahlen als vorher.
Ich will Hossenfelders Ausführungen hier einfach stehen lassen. Nehmen wir an, sie hat mit allem, was sie sagt recht. Dann bedeutet das folgendes: Die wissenschaftlichen Experten zu dem mit Abstand meistdiskutierten naturwissenschaftlichen Thema unserer Gesellschaft, dem Klimawandel, sind entweder unwillens, oder unfähig, der Öffentlichkeit ein auch nur halbwegs akkurates Bild desjenigen Sachverhaltes zu geben, aufgrund dessen sie politischen Handlungsbedarf fordern. Es ist ja nicht so, als ob die Schulbuchversion des Treibhauseffektes eine zulässige Vereinfachung wäre. Sie ist grob falsch. Ein Bürger, der diese Schulbuchversion für das, wenn auch vereinfachte Ergebnis der Klimaforschung hält und sich dann ein wenig informiert, muß zu dem Schluß gelangen, daß der Klimawandel ein großer Schwindel sei.
Mit einem 7-tägigen kostenlosen Probeabonnement weiterlesen
Abonnieren Sie Fragen zur Zeit, um diesen Post weiterzulesen und Sie erhalten 7 Tage kostenlosen Zugang zum gesamten Post-Archiv.